Ein Neustart für St. Marien?

Seit einigen Wochen ist in der Öffentlichkeit bekannt, dass es zwei Institutionen gibt, die gerne Flächen und Gebäude der St. Mariengemeinde an der Upsprunger Straße erwerben möchten.

Diese kamen im Mai 2021 auf Pastor Martin Beisler als Vorsitzenden des Kirchenvorstandes zu. Der Kirchenvorstand Salzkotten, der rechtlich die Kirchengemeinden St. Marien und St. Johannes vertritt, hat sich entschieden mit beiden Interessenten ins Gespräch zu kommen.

Sowohl die „Lebenshilfe Paderborn e.V.“ als auch der „Caritasverband im Kreis Büren e.V.“ würden auf dem großen Grundstück neue Gebäude errichten, die für Menschen aller Altersstufen Wohnmöglichkeiten und Unterstützung bieten. Unter anderem könnte eine Tagespflege entstehen mit dazugehörigen Dienstleistungen.

Die schon vorhandenen ehrenamtlichen Einrichtungen der Caritas wie die Speisenkammer, die Kleiderkammer usw. könnten dort endlich geeignete und dauerhafte Räumlichkeiten erhalten. Falls beide Interessenten gemeinsam ihre Projekte umsetzen, würde auch ein Haus mit Wohnungen für Menschen mit leichten geistigen oder körperlichen Einschränkungen dazu kommen. Für alle Angebote besteht in Salzkotten großer Bedarf.

Das Bild zeigt eine allererste Idee, wie neue Gebäude auf dem Gelände angeordnet sein könnten. Es wird deutlich, dass ein schwerer und schmerzlicher Einschnitt mit den Plänen verbunden ist: Das heutige Pfarrheim St. Marien würde aufgegeben. Die St. Marienkirche würde umgebaut und deutlich verkleinert. Im verbleibenden Gebäudeteil am ebenfalls erhaltenen Kirchturm würde u.a. ein Raum für Gottesdienste und Versammlungen entstehen, den die St. Mariengemeinde nutzen kann.

Das sieht der Kirchenvorstand als große Chance dieser Idee: St. Marien wird als kirchlicher Ort nicht aufgegeben – allerdings wird er verändert, verkleinert. Kirchliches Leben ist dort weiterhin möglich. Die großen Freiflächen sind ausdrücklich für Feste und Feiern vorgesehen. Für viele Menschen kann durch das Projekt auf neue Weise ein wichtiger Teil einer christlichen Gemeinde erlebbar werden: die Nächstenliebe, die sich in Angeboten für Kranke, Alte und Menschen mit Einschränkungen zeigt.

Es könnte in einem sicher schmerzhaften Prozess etwas Neues entstehen, das der heutigen Situation der katholischen Christen in Salzkotten angemessen ist: ein kleiner, feiner Ort für Versammlung und Gottesdienst in St. Marien, ergänzt durch die Räumlichkeiten der St. Johannes-Gemeinde.

Das entspricht voll und ganz dem Anliegen, das im neuen Immobilienkonzept des Erzbistums Paderborn steckt: die kirchliche Heimat nicht aufgeben, aber in ehrlicher und realistischer Weise den gegenwärtigen Bedürfnissen und Möglichkeiten anpassen.

Derzeit sind noch keine weiteren Entscheidungen getroffen. Es werden viele Gespräche geführt, um die Chancen und den Nutzen und auch die Bedenken und Sorgen mit einander zu erörtern. Dazu sind Pastor Beisler und die übrigen Mitglieder des Kirchenvorstandes gerne bereit. Zu Gesprächen und zur Mitwirkung eingeladen ist durch den Kirchenvorstand auch Herr Architekt Andreas Breithaupt, dessen Vater Klaus Breithaupt die St. Marienkirche entworfen hat.

Im Namen des Kirchenvorstandes Pastor Martin Beisler

© Bild: Caritasverband im Kreis Büren e.V.

Letzte Änderung am Donnerstag, 06 Januar 2022 18:49